Freitag, 15. Mai 2009

Höher, schneller, weiter!!! ...trauriger Trend

Erst gestern war ich mal wieder zu Besuch im englischen 3run-Forum, um mir die neuesten internationalen Videos anzusehen.
Dabei stieß ich auf ein Video mit Sebastien Fourcan, was ich mir natürlich auch angesehen habe.
Meiner Meinung nach gibt es von Fourcan, außer den Jump Britain und London Teilen und seinem Cameoauftritt in dem (schlechten!) 007 - James Bond: Casino Royal Film, weniger Material als vom Grandmaster David Belle^^

Jedenfalls war das besagte Video bestückt mit ganz netten Aufnahmen von Fourcan, der über Parkour als Kunstform gesprochen hat usw.. Dazwischen waren dann Mitschnitte von irgentwelchen Autogrammstunden mit ihm (...fand ich jetzt weniger interessant) und Lehrstunden für Parkourinteressierte (kommt nicht an die Atmosphäre von PK Generations dran aber ok).

Hier der Link zum Videothread: http://www.3run.co.uk/forum/viewtopic.php?f=19&t=17058

Was mich allerdings traurig gestimmt hat, war das, was die User zu dem Video in den thread geposted haben.
So sind viele der Ansicht, dass Fourcan für seine 15 Jahre Training, ein zu niedriges Level an Fähigkeiten hat. Einer nannte ihn sogar eine "disgrace for the pk-community".
Viele waren auch verärgert darüber, dass er Parkour so kommerzialisiert, was damals mit den "Jump-Videos" begonnen hat.

Was mich letztendlich daran aufgeregt hat, -und ich bin mit sicherheit kein Forucanverehrer, ist, dass immer deutlicher wird, dass die 3run/pk-community zunehmend arroganter wird.
Immerhin muss man Fourcan dafür Credit geben, dass er, zusammen mit den anderen orginalen Yamakasis rund um Belle, eben jene Grundlagen geschaffen hat, nach denen heute überall trainiert wird, und, dass er mit seinen TV-Auftritten, die die Engländer inspieriert haben, erst die heutige 3running-community möglich gemacht hat.

Aber eben diese aggressive Grundstimmung zeigt sich auch im Feedback zu einem weiteren, wie ich finde, sehr gelungendem und beeindruckendem Video.
Es geht um einen Sampler von Brayden Jones aus Kanada, der meiner Meinung nach, eine saubere Kombination aus Technik, Schnelligkeit und Kraft zeigt, und wirklich gute Läufe macht, was für die meisten Amerikaner dann doch eher selten zutrifft^^

Hier der Link zum Video-thread: http://www.3run.co.uk/forum/viewtopic.php?f=19&t=17016

Umso mehr erstaunt es mich, dass einige Leute aus dem Forum seine Flips für "zu einfach" erklären, da er ja an keiner Stelle einen double-full-twist zeigt, oder was auch immer^^
Jedenfalls meistert er etwas, was man sonst eher selten in der Masse der Videos sieht: Flips und Akrobatik werden gekonnt in die Läufe miteingebunden...Im Zeitalter der Einzeltricks und der statischen Kameraeinstellungen eine echte Offenbarung!

Traurig, dass eben diese Haltung momentan die Community beherrscht, mit der ich für meinen Teil, aus solchen Gründen nichts mehr zutun haben will.

Ich meine die Grundlage der Disziplin stell doch das selbstkritische Reflektieren und das Training nach dem build-up Prinzip dar, aber immer mehr Leute wollen scheinbar sehr schnell möglichst grandiose und spektakuäre Moves zutage bringen.

Damit bricht nicht nur der Grundgedanke von Parkour, es wird auch verderblichen Einflüssen wie der mainstream Competition leichter gemacht, sich zu verbreiten.

Letzt endlich geht es eben ncht um die "größten Moves" sondern darum, sein eigenes Ego zu bändigen.
Wenn man Parkour richtig ausführen will, darf man das Ganze nicht als best-of-show sehen, was, wie ich zugeben muss, aufgrund der menschlichen Natur natürlich mitunter schwer sein kann, sondern man muss sich auch darauf einlassen, dass das Ganze mit der Zeit ein Teil seines Lebens wird.
Dies gilt natürlich auch für jede andere Disziplin. ("Selbst für´s Kochen" wie David Belle gesagt hat^^)

Jedenfalls sorgt diese, sich allmählich ausbreitende Grundstimmung dafür, dass es bald nur noch Eintagsfliegen geben wird^^...jedenfalls empfehle ich, solche Foren noch skeptischer zu lesen, als man es sowiso schon tut.


MTW

Dienstag, 12. Mai 2009

u$f volume three - interview with Stephane Vigroux

Link zum Video: http://video.google.com/videoplay?docid=273808852434081205

Dieses Video folgt Stephane Vigroux und Forest beim Training in Lisses und Evry und ist für sich schon ein Klassiker.
Das Reinschauen lohnt sich auf jeden Fall, denn Stephane Vigroux erzählt über sein erstes Parkourtraining unter David Belle und gibt auch seinen Trainingsspirit (touch, sensivity and physical condition) wieder.

MTW

Mit dem Willen kommt das Training, mit dem Training kommt der Wille - Workshop vom 10.05.2009

Beim letzten Workshop ist mir aufgefallen, dass die Disziplin als solche immer noch gerne missverstanden wird.
Dies sollte nicht weiter verwundern, sind doch die meistens Parkourinteressierten inspriert durch Youtube-Videos, die halsbrecherische und waghalsige Stunts zeigen, kombiniert mit Akrobatik und Flips.
Der Wunsch beim, meistens sehr jungen Publikum, ist dem zufolge Groß; eben diese Fähigkeiten zu besitzen. Sei es nun aus dem Grund, auf einer Stufe mit ihren Videospielhelden zu stehen oder einfach nur, weil es cool aussieht^^
Jedenfalls bieten dieses Videos meist nur wenig Einblicke in ein ernsthaftes Parkourtraining, was die reine Sampler- oder Show-reelnatur der meisten Mitschnitte schon nicht zulässt. Ganz davon abgesehen ist es auch fast unmöglich die ganze Bandbreite des Trainingsspektrum in ein Video zu zwingen.

Um wieder auf unseren Workshop zu sprechen zu kommen: Viele Kids kommen mit dem Gedanken zu uns, dass sie durch "Handauflegen" zu ofenfrischen Traceuren werden.

Allerdings sieht die Realität anders aus. Wahrheitsgetreu sind auch wir längst nicht in der Position allwissend zu vermitteln (siehe dazu die früheren Blogeinträge) , denn wir befinden uns genauso im Training, wie noch am ersten Tag und werden auch aller Voraussicht niemals damit stoppen. Gut so, denn nur mit steten Zielen ergibt sich auch ein Sinn.

Wenn wir also beim Warm-Up anstrengende Übungen praktizieren, soll dass nur ein Ziel verfolgen: Stärker im Geist und Körper zu werden.

Dabei kommt uns zunutzen, dass wir auf ein breites Angebot von bereits "entdeckten" Bewegungen und Methoden zurück greifen können.
So waren diese bei Entstehung der Disziplin noch nicht vorhanden und mussten erst von den Vorreitern, den ersten Yamakasi, entwickelt werden.
Im Zuge dessen spielt also auch ein gewisses Maß von Vermächtnis eine Rolle, wenn ich mich leichtfertig oder ohne weiters als "Traceur" bezeichne. Jedenfalls will ich damit keine Dogmatisierung oder Ikonisierung befürworten, sondern nur den Anstoß dafür geben, beim Training in sich zu gehen, und sich fragen: "Was will ich erreichen und was war vor mir?"

Natürlich haben wir alle unsere unterschiedlichen Grenzen und Einigen wird etwas leichter oder schwerer fallen als Anderen, aber wichtig ist nicht das bloße Nacheifern sondern das intuitive Verstehen. Wenn ich also merke, dass ich stärker in Diesem oder Jenem sein müsste, um meinen Zielen näher zu kommen, sollte ich keine Gelegenheit auslassen, eben darauf hin zutrainieren. Kann ich dabei dann nicht mit dem Tempo von Anderen mithalten, finde ich mein eigenes und kann mich somit effektiver stärken.

Doch wie macht man das den Kindern klar, die natürlich kein Hintergrundwissen über die Entstehung von Parkour etc. haben?!

Nun, ich denke in manchen Extremfällen, wie letzten Sonntag erlebt, bleibt da nur die Konfrontation mit der Entscheidung, ob sie die Grundlagen mittels unserer Methoden lernen wollen oder für sich trainieren.

Jedenfalls habe ich Verständnis dafür, dass man erst die "coolen Highdrops" machen möchte bevor man etwas scheinbar so banales wie Balancieren angeht, jedoch widerstrebt dies dem build-up Prinzip, dass wir uns als Vorbild gesetzt haben. Und auch wenn unsere Workshop sehr individuell und frei gestaltet sind, verpflichten wir uns gewissen Standarts, die nicht nur die Disziplin an sich ausmachen sondern auch rein logisch viel wirkungsvoller sind.

In erster Instanz muss also der Wille da sein, auch unpopuläre Maßnahmen zu trainieren, denn dann entsteht auch durch dieses Training der Wille, damit fortzufahren um seinen Zielen näher zukommen.

Letztendlich liegt es immer an der eigenen Willenskraft, ob man aufgibt oder weitermacht.
...oder wie ich gerne zu ermutigen pflege: "Kann ich nicht will ich nicht hören! Sondern lieber: Ich versuche es und ich kann es schaffen!"


MTW

Sonntag, 10. Mai 2009

Training is Training - Interview mit Dan Edwards

Hier habe ich mal wieder ein informatives Interview mit einem der PK Generations founder, Dan Edwards, gefunden.

Das Interview ist im Zuge des New York City Workshops von PK Generations entstanden und Dan beantwortet fragen zum Training an sich, der Intesität des Trainings, dem build-up Prinzip dahinter und dem right-way to do it.

Hier der Link: http://www.youtube.com/watch?v=45mC3VziOEA&feature=channel_page

enjoy!

MTW

Mittwoch, 6. Mai 2009

The wood is on fire baby :-P

Heute war mal wieder einer von diesen merkwürdigen Tagen...

Trotz Nässe und immer wieder kehrender kleiner Regenschauer haben wir heute das Wald- und Krafttraining durchgezogen. Warum? We don´t cheat with our selfes dude!^^

Ich bin voller Vorfreude richtung Bolmke aufgebrochen, da ich mir dachte, ein normales Waldtraining schult schon Balance und etc. , da muss ein Training bei Regen nochmal besser sein.
Jedenfalls habe ich mich mit Thorsten an unserem üblichen Platz an der Senke mit den umgestürzten Bäumen getroffen. Zu unserer Verwunderung campierte dort ein Typ, der entweder unter die Kategorie Naturfreund, Obdachloser oder Belzebub fällt.^^
Der werte Herr hat nämlich ein mittelgroßes Lagerfeuer gemacht und sich daneben gechillt, während wir unser Training in der Nähe durchgeführt haben. Thorsten war, was das Feuer und den Typen angeht, eher lieberal eingestellt, während ich eher gleichgültig ragiert habe, obwohl mich der Rauch schon genervt hat. Aber es war heute viel zu Nass, als dass der ganze Wald hätte Feuer fangen können...also jedem das seine.

Unser Training lief ähnlich wie beim letzten Waldtraining ab; mit Läufen über den unbefestigten Boden, Sprüngen über die Baumstämme und vorallem viel Balance und Animalwalk, was bei den glitschigen und nassen Stämmen echt herausfordernd war. Jedenfalls hat das Ganze prima geklappt, bis auf zwei lustige Bails von mir und Thorsten. Einmal habe ich beim Balanceakt über einen, in einer Verästlung hängenden, dünnen und nassen Baumstamm, eben diesen durch mein Gewicht zum brechen veranlasst, mich aber durch schnelle Reflexe vor dem Abhandenkommen meiner reproduktiven Organe geschützt. Das andere Mal hat Thorsten mit einer nicht abstreitbaren Grazie einen schönen Durchbruchmove zwischen zwei Ästen zu einem, nicht weniger eleganten seitlichen Wegrutschen auf einem dritten Ast verwandelt.
Jedenfalls wird klar: Nasser Wald = besonders konzentriert sein und aufpassen!

Trotzdem haben wir die Situation ganz gut zu unserem Vorteil nutzen können, und ich denke, beim nächsten trockenen Waldbesuch wird uns dies auch von Nutzen sein.

Alles lief Reibungslos bis dann auf einmal in bester Großstadtrevier-Manier Wachtmeister und Wachtmeisterina von der Polizei vor uns standen. Why? Nun, der werte Herr Feuerentfacher hatte sich in der Zwischenzeit verdünnisiert und uns viel es ja nicht ein das Feuer zu löschen. (keine wirkliche Möglichkeit dazu und viel zu konzentriert aus Training...zumal das eh von selber ausgegangen wäre)
Jedenfalls haben irgentwelche, northern walkenden Handysapiens die Polizei und Feuerwehr durch eine Brandmeldung aufgeschreckt. Aber sie haben nicht gemeldet: "Hey, hier im Wald brennt nen kleines Feuer!" sondern lieber die Armageddon-Version rausgehauen, welche besagt: "Hey, hier brennt nen Bauernhof nahe des Waldes nieder!!! Menschen und Schweinchen Babe werden verbrennen!!!" -.-

Nun konnten wir uns also mit der Polizei rumschlagen, zumal der gute Beamte noch leicht gereizt war, weil er ja aus ´nem Kilometer Entfernung nach uns gepfiffen hat und wir ihn nicht zwischen den ganzen Vogelrufen herausfiltern konnten während wir obendrein mit Parkour beschäftigt waren. Mit unserer eher lässigen Beschreibung des "Täters" war er dann auch nicht wirklich zufrieden, aber schließlich gabs nix besseres als uns "komischen Waldsportler" als Zeugen.

Wir durften dann noch mit ansehen wie die Feuerwehr in einer heroischen Aktion mit 2 Einsatzwagen anrückte und ca. 6 Firefighter dann den "Großbrand" unter größter Anstrengung löschten^^ ...man kann von Glück sagen, dass sich Journalisten der BILD-Zeitung nicht so oft in Wälder begeben sonst gäbe es Wohl morgen eine Schlagzeile wie "GROSSWALDBRAND DROHTE DORTMUND ZU VERNICHTEN - GERADE NOCH VEREITELT! AUCH OHNE HILFE VON GEISTESABWESENDEN PARKOURLÄUFERN"

Naja Robert kam dann etwas später nachdem wir wieder allein in der Senke waren. (Nicht zu vergessen, dass er sich kurz verlaufen hat als er eine "Abkürzung" einschlug)

Dann sind wir Richtung Thorstens Schule aufgebrochen und haben da zuerst wieder passe muraille an einer echt rutschigen Garage geübt...war dann mehr aber doch eher weniger Erfolgreich, zumal uns der Hausmeister mal wieder wegschickte, mit der Begründung, dass das sehr gefährlich ist. (...also echt: In Hombruch leben scheinbar nur PuXXys :-D uups...I must watch my language!)

Wir sind dann zu einem Klettergerüst gegangen und haben Planchê (mal wieder Lob an Robert...wird immer besser!) , Klimmzüge und Dips geübt.
Danach waren die Beine dran und wir haben in dem, mit riesen Stufen gepflasterten Innenhof der Schule, weite Laufsprünge und Prezis in 10er Sätzen gemacht. Danach sind wir dann Animalwalkmäßig rückwerts alle Stufen rauf und wieder runter. Das haben wir auch 2-3 mal durchgezogen und waren danach schon ziemlich geschlaucht...was auch die immer komischer werdenden, ächzenden Laute erklären sollte, die wir abgegeben haben^^

Als nächstes Stand unsere Übung mit den Fahrradständern wieder an, bei der Thorsten die Übung für sich so variert hat, dass er erst die Stütze macht, dann eine Kniebeuge und anschließend einen Pull-up, um dann zum nächsten Ständer zu wechseln.
Ich blieb bei den konservativen 3 Runden Stütze an den Fahrradständern und hab mir das Ganze nochmal mit 100 Pull-ups "versüßt."

Danach ging dann wirklich nichts mehr und wir haben uns noch ein paar Auflockerungs-, Wipp- und Dehnübungen gegönnt, bevor wir dann nochmals durch den Wald, Richtung Zuhause, gewandert sind. (Genial, dass ich meine Cam mal wieder umsonst mitgenommen hab^^ Egal irgentwann folgt auch mal nen Wald & Conditioning Video Marke: ATC)

Alles im Allen mal wieder ein cooles Training mit vielen Kraft-, Balance,Geschwindigkeits- und Ausdauerübungen. Und was die sonstigen Vorfälle an diesem Tag betrifft...also um Mutanten zu sehen muss man nicht unbedingt in X-men Origins: Wolverine gehen^^


MTW

Montag, 4. Mai 2009

Interview mit Stephane Vigroux

Link zum Video: http://www.youtube.com/watch?v=_d1AxUPPcF8

Weise Worte von Stephane Vigroux über die Entstehung der Disziplin, das Training und den Competitiongedanken.


MTW

Sonntag, 3. Mai 2009

Workshop - 3. Mai 2009

Trotz angedrohten Regenschauern zur Mittagszeit haben wir regen Zulauf beim heutigen Workshop gehabt.
Teilgenommen haben vorallem viele Neuzugänge, obwohl auch wieder ein paar bekannte Gesichter dabei waren.
Nachdem wir leichte Probleme bei der großen Gruppe vom letzten Sonntag hatten, haben wir das Konzept insofern verändert, dass die Teilnehmer immer auf eine Gruppengröße von maximal fünf Leuten verteilt werden.
So geht der Überblick nicht so leicht stiften, wir können uns besser koordinieren und es kommt nicht zu Kollisionen an den Spots, weil jede Gruppe an einer anderen Stelle im Park unterwegs ist.

Das Aufwärmen haben wir diesmal an der Laufbahn gemacht, wo wir auch die Hälfte des Fussballfeldes mitnutzen konnten, ohne die Fussballspieler weiter zu stören.
Ich habe das Warm-Up heute mit dem Hintergedanken gestaltet, es direkt in ein Training für die Parkourrolle münden zu lassen, da viele der Kids, die heute dabei waren sonst nur in Hallen trainieren und gerade dort eine so essentielle Bewegung nicht einstudieren.
Bei denjenigen, die schon öfter mit uns trainiert haben, hat das auch schon ganz rund geklappt und die anderen kriegen den Dreh mit der Zeit auch schon noch raus.

Als nächstes haben wir die Gruppen aufgeteilt, wobei Yogis Gruppe weiter Rolle geübt hat, während Thorsten mit seinen Jungs planchê und Tick-Tack zu planchê geübt hat, um später dann Richtung Wald zu balancieren. Bei meiner Gruppe bestand der überwältigende Wunsch den sau de chat zu erlernen, was wir dann auch am Eingang des Hoeschparks gemacht haben. Zumindest der Liquid-Vault und Speedvault funktionierte am Ende recht prima und an der Bushalte ließ sich auch prima planchê üben. Während Thorstens Protegês schon gute Fortschritte gemacht haben, habe ich gemerkt, dass die Garage erstmal noch zu schwer für meine Jungs zu bewältigen ist und beim nächsten Mal erstmal die Natursteinmauernauf dem Plan stehen werden.

Als es Anfing zu nieseln haben wir uns mit Yogis Truppe wieder getroffen und haben kurz auf Thorsten und seine Gruppe gewartet, die noch im Wald balancieren waren, um dann gemeinsam zur METRO zu gehen, um weiterhin im Trockenen zu trainieren.
Das war dann im Endeffekt gar nicht nötig, weil sich der Regen dann doch sehr Gentleman-like verhielt, als wir aber schon bei der METRO waren.

Jedenfalls war das auch kein Beinbruch, denn das Gruppen-Konzept ging weiterhin prima auf, sodass man kleine runs machen konnte, ohne sich in die Quere zu kommen.
Die runs bzw. das "Wege gehen" will ich beim nächsten Mal noch verschärfen, weil zumindest bei meiner Gruppe eher Einzelmoves bzw. Grundbewegungen im Vordergund standen.

Schließlich lässt sich sagen, dass das Ganze viel entspannter und organisierter Ablief als beim letzten Mal. Wir wissen nun wie wir größere Teilnehmerzahlen bewältigen können und in den Kleingruppen trotzdem noch die individuellen Tipps einbauen können, um bei Fragen zu helfen.

So kommen wir auch dem Ziel näher, dass jeder Teilnehmer später seinen eigenen Weg gehen kann, wenn das Grundbewegungsrepertoir, was sich um die vier Säulen, "laufen","springen","balancieren" und"klettern" ansiedelt, erstmal eingermaßen verstanden ist und sitzt.


MTW

Interview mit David Belle "Le monde est un terrain de jeux"

Link zum Interview: http://www.youtube.com/watch?v=XWneBIz6ATg

Update! Jetzt gibts auch englische Untertitel für das Video. Einfach unten rechts im Videofenster aktivieren.

englische (unvollständige) Übersetzung:

Quote:
"Hello, I'm David Belle, actor, choreographer and also behing the Parkour movement.

Parkour is a real training method to face obstacles. It's to be strong to be useful.
The goal really is to train thinking "what can I do with it"?
In real Parkour, there's no flip. The goal is to keep it simple, efficient and to train movements in which you trust [not sure about that, he's basicly saying safe movements].

When you're learning parkour, everything in front of you is a training oportunity.
When you start, during the first two or three years, you never stop. Day and night. Everytime you see something you'll get interested in climbing it, because you know that's when you're building your training.
Then, with time, when you've pretty much done everything there was to do, you calm down and see what's left.
At that point, it's really [I can't hear the word], it happends that I don't train at all for three weeks or one month, two months and then for one week I'll train day and night.

Movements are simple. Cat pass, arm jump, precison jumps, saut de fond [jumping off stuff], I'd say if you really wanted to know all the different techniques.
But Parkour is a mix of them all.
You should train sauts de fonds to train your thighs.
Precision jumps to help focus and be able to land on a small rail. Focusing is really important.
Then, running to build stamina
Parkour is a mix of them all.

Doing Parkour is pretty much forgetting those paths soecity traced for us and making our own.
Even though people say "Don't go there, you'll get hurt", we're adults, we know what's dangerous.
Take a little kid, tell him not to do something, he'll do it. But put him infront of a big gap: he's not stupid, he won't jump. :)
When I'm ontop of a building, it's just like is I was ontop of a mountain. I don't look at the mountain, I look at the sky and I'm confortable with that height.
I could be on roof or on a big rock: it's the same for me. It's a quest for height, for freedom, to take paths noone esle takes, were nobody else has been: that quest is what makes Parkour interesting.

The wrong way of doing Parkour is to impress, it's not a sport [he did say sport :)] where you jump off things and show people you get hurt and you don't care. No.
The goal is to end up in good health, to respect your body, respect others.

[Now we're at 3:06 and I think you should at least watch that scene where yousee David Belle training firemen.]

My brother is a fireman, my father was a fireman too and my grandfather was a fireman for 32 years. So, it's in our family.
It's a bit for them too. My father went to Vietnam, then went with the firemen and thought me this art. I made it into something more definite: Parkour.
The goal is to become more and more confident and for that, Parkour is only a complement.

My advice to young traceurs would be: it's normal that when you're 15-16 you want to be someone. But when you're training Parkour with passion, if you're good, people will notice you.
Don't go arround saying: Hey look at this new move I just got. No. We used to say: if it's good, we'll tell you. Do it for you first.
If people like it or not, who cares? As long as you feel good doing it. Now if with that spirit people notice you then good for you. But you should do it for yourself.

Thank you."

Meine Meinung: Sie sind große Klasse Mr. Belle! Also ich steh ja nicht auf dieses Götzentum rund um die "wahre Geschichte" hinter Parkour und diese Definitionsknauserigkeiten aber dieses Interview zeigt mal wieder, besser als jede lesbare Forumsverschwörung, was der eigentliche Sinn hinter der Disziplin ist.
Ich liebe ja den Part mit dem Training für die Feuerwehrmänner. Etwas, was man hierzulande auch mal einführen sollte^^
Sein advice für junge Traceure sollten wir uns jedenfalls alle zu Herzen nehmen.
Um da mal den gewagten Versuch zu machen, die Philosophie des Capoeiras, die "Malicia", auf Parkour anzuwenden: "Man ist sich selbst stehts der größte Feind und nur durch innere Harmonie besiegt man sein Ego..."


MTW